Vietnam Reisen - das Land ist eine faszinierende Mischung aus chinesischer, indischer und europäischer Kultur. Das Land bietet neben dem warmen Klima traumhafte Berg- und Küstenlandschaften, welche es zu erkunden gilt und lohnt!
Natürlich verfügt Vietnam auch über herrliche (noch) einsame Badestrände für die Urlauber, welche gern am Strand liegen und in schönem, blauem Meerwasser baden möchten.
Die Reiseinformationen für Vietnam
Alle westlichen Besucher benötigen für die Einreise nach Vietnam ein Visum. Visas sind für Vietnam nicht leicht zu erhalten.
In der Regel können sich Reisende nur selbst um ein Visum kümmern, wenn es sich um einen geschäftlichen Aufenthalt oder um offizielle Missionen handelt. Beide Fälle benötigen eine Einladung aus Vietnam, entweder von dortigen Geschäftspartnern -am besten einer staatlichen Organisation- oder von der vietnamesischen Bürokratie.
Die Einladung sollte von den vietnamesischen Geschäftspartnern direkt an die Botschaft geschickt werden und der Antragsteller sollte dann unter Vorlage sämtlciher Korrespondenz mit dem Geschäftspartner auf die Einladung verweisen, wenn er auf der Botschaft sein Visum beantragt.
Touristische Visa sind nur dann kein Problem, wenn über ein Reiseanbieter ein touristisches Programm gebucht wurde. Der vietnamesische Staat hat kein sonderliches Interesse an Individual-Touristen.
Wer bei einem Reiseveranstalter ein Vietnam-Arrangement bucht, hat kein Problem mit dem Visum, da das ein Teil der Leistungen des Reiseveranstalters ist.
Für ein Visum sind folgende Informationen notwendig:
1. Name des Antragsstellers laut Reisepass
2. Passnummer und Gültigkeitsdauer des Passes
3. Geburtstdatum und Geburtsort
4. Staatsbürgerschaft und Beruf
Die Geographie von Vietnam
Mit einer Gesamtfläche von ca. 330.000 qkm ist Vietnam ungefähr 7,5% kleiner als Deutschland. Insgesamt erstreckt sich Vietnam in Nord-Süd Richtung auf mehr als 1600 Kilometer mit einer Küstenlänge von ca. 3000 Kilometer. Im Westen grenzen die Länder Laos und Kambodscha an Vietnam, im Norden grenzt China an das Land und im Osten und Süden bildet das Südchinesische Meer die natürliche Grenze.
Das Wetter in Vietnam
Der Norden Vietnams wird von einem subtropischen Klima beherrscht. Allerdings auch mit mit ausgeprägten Regenzeiten.
Der Süden des Landes birgt ein tropisches Klima.
Die Geschichte des Landes Vietnam
Die älteste bisher bekannte Kultur Vietnams ist die über 30.000 Jahre alte Dieu-Kultur. Der Hauptfundort der Artefakte dieser Kultur ist die namensgebende Dieu-Höhle in der Provinz Hoa Binh, südlich von Hanoi. Ausgehend von derselben Region existierte ab etwa 16.000 v.Chr. die sogenannte Hoa-Binh-Kultur.
Die Bronzezeit begann hier um 1500 v. Chr. mit der Sa-Huynh-Kultur, deren Mitglieder -von den Inseln des heutigen Indonesiens kommend- an den Küsten und auf den vorgelagerten Inseln siedelten. Die Dong-Song-Kultur exisitierte zeitgleich im Delta des Roten Flusses. Aus dieser Kultur ging gegen Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. das erste bekannte Königreich der Viet, genauer der Lac Viet, Au Lac, hervor und umfasste den größten Teil des heutigen Nordvietnam.
Aus Südchina einwandernde Yue zerstörten das Reich im 3. Jahrhundert v. Chr. und eroberten schrittweise das gesamte Delta des Roten Flusses und das heutige Nordvietnam fiel unter die chinesische Herrschaft.
207 v. Chr. wird die Region in Nam Viet umbenannt und wird später als Giao Chi zur chinesischen Provinz. Zahlreiche Aufstände gegen die chinesische Herrschaft führt zu kurzen Phasen der Unabhängigkeit, doch die selbständige Nation kann sich nie lange gegen die chinesische Übermacht wehren.
679 wird die Provinz umbenannt in Annam ("Friedlicher Süden").
Im 2. Jahrhundert v. Chr. entsteht in Süd- und Mittelvietnam das Königreich Champa. Wenig später schließen sich weiter südlich, im Bereich des Mekong-Delta, einige kleinere Reiche zu Funan zusammen. Dieses gilt als Vorläufer des späteren Kambuja, des Reiches der Khmer.
Champa und Funan wurden beide stark von indischen Einflüssen geprägt, vor allem in den Bereichen Schrift, Kalender, Architektur und Religion (Hinduismus, Buddhismus).
Zum Ende des 10. Jahrhunderts brach in China die Tang-Dynastie zusammen und Annam nutzt diese Phase der Schwäche, um der chinesischen Macht zu entfliehen.
So entsteht unter dem Strategen Ngo Quyen der erste Vietnamesische Staat nach der Schlacht am Bach-Dang-Fluss im Jahr 938. Bis 968 wurde der Staat unter Dinh Bo Linh konsolidiert und bis 1009 wechselten sich mehrere kurzlebige Dynastien an der Macht ab.
Von 1010 bis 1225 beherrscht die Ly-Dynastie den Staat Dai Viet, deren Gründer Ly Thai To ist. Der Staat verteidigt sich unter den Ly erfolgreich gegen die Chinesen, gegen die Khmer und gegen die Cham.
Die Cham erreichten Mitte des 11. Jahrhunderts erste Gebietsgewinne.
1225 wurden die Ly in Folge von Unruhen gestürzt und die Tran-Dynastie übernimmt die Macht. In Zusammenarbeit mit den Cham verteidigen sie das Land erfoglreich gegen die Chinesen.
Um 1400 wird die Tran-Dynastie von der Mac-Dynastie abgelöst, so kommt es zu einer kurzzeitigen chinesischen Herrschaft unter den Ming. Die Ming zerstörten systematisch das vietnamesische Literaturerbe.
1427 gründet Le Loi die Le-Dynastie, diese wird bis 1789 aufrechterhalten und regiert das Land. Erneut kommen die vietnamesischen Traditionen in den Vordergrund, allerdings bleibt der Konfuzianismus die Dominate Stütze der Staatsorganisation. Unter den Le wird Champa erobert und die vietnamesische Macht dehnt sich bis an den Mekong aus.
1765 bricht die Tay-Son-Rebellion aus und ein Bürgerkrieg folgt. Aus diesem Bürgerkrieg geht um 1800 unter französischer Hilfe der Prinz Nguyen Phuc Anh hervor und ruft sich zum Kaiser Gia Long aus. Er verlegt die Hauptstadt nach Hue und benennt das Land Viet Nam.
Unter seiner Herrschaft leidet die Staatskasse sehr, große Infrastruktur- und Verteidigungsprojekte kosten viel Geld.
Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkt sich der französische Druck auf das Land, besonders auf die Nguyen-Kaiser. Ausschreitungen der verarmten Bevölkerung sind die Folge. 1858 greifen französische Kanonenboote den Hafen Da Nang und das Mekong-Delta an, um den Druck zu erhöhen.
Ab 1862 wurde Vietnam gezwungen Gebiete an Frankreich abtreten, bis 1883 werden die drei Protektorate Annam, Cochin-China und Tonkin gegründet und der vietnamesische Kaiser wurde zu ihrer Anerkennung gezwungen. So gelangte Vietnam unter französische Kolonialherrschaft und die Verarmung der Bevölkerung breitet sich weiter aus.
1938 wird mit Georges Catroux seit 1879 erstmals wieder ein militärischer Generalgouverneur eingesetzt. Das war die französische Reaktion auf die Bedrohung durch die japanischen Truppen, welche 1938 die Hafenstadt Kanton und die Insel Hainan eroberten.
Doch bis zum Sommer 1940 unternahmen die Japaner keinen Versuch, die Kolonie Indochina unter Kontrolle zu bringen, Nachdem deutsche Truppen Frankreich besetzt hatten, war Indochina allerdings militärisch isoliert und daraufhin gelang es den Japanern, durch Druckerhöhung auf die kolonialregierung, den Einmarsch 1941 vorzubereiten und durchzuführen.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum August 1945 wurde Vietnam durch Japan verwaltet.
Nachdem Ho Chi Minh 1941 aus dem Exil zurückkehrte, wurde aus mehr als 40 Widerstandsgruppen eine "Liga für die Unabhängigkeit Vietnams" unter dem Namen "Viet Minh", zur Abwehr des französischen Kolonialismus und des japanischen Imperialismus. Die französische Herrschaft wurde durch die Japaner gestürzt und der kaiser Bao Dei wurde eingesetzt.
Die Viet Minh erzielten bei der Bekämpfung der japanischen Okkupation einige Erfolge und wurden durch die USA unterstützt.
Japan kapitulierte und Ende August 1945 musste Kaiser Bao Dei abdanken.
Am 2. September 1945 proklamierte Ho Chi Minh nach der erfolgreichen Augustrevolution die Demokratische Republik Vietnam. Diese Unabhängigkeitserklärung beruft sich auf die Unabhängigkeitserklärung der USA von 1776 und auf die Deklaration der Bürger- und Menschenrechte nach der französischen Revolution. Somit wurde Vietnam zur ersten unabhängigen Republik Südostasiens.
Durch die Potsdamer Konferenz fällt Vietnam unter die Herrschaft der Briten, diese jedoch müssen die besiegten Japaner bitten, im Süden Ordnung herzustellen.
Die Franzosen erzwingen 1945 die Wiederrichtung ihres kolonialen Regimes in Südvietnam -trotz eines Friedensvertrages.
Am 30. Juli 1964 provozierten die USA einen Zwischenfall im Golf von Tonkin. Nachdem unter US-Präsident Kennedy nur US-amerikanische Militärberater in Vietnam stationiert waren, nahm die USA diesen Zwischenfall als Grund, für eine strake militärische Aufrüstung.
Man ging derzeit davon aus, dass durch die Einnehmung nordvietnamesischer (kommunistischer) Kräfte das westlich orientierte Südvietnam umkippen und ebenfalls kommunistisch werden könnte.
Der zwischenfallim Golf von Tonkin war der Beginn des Vietnamkrieges, welcher genauer betrachtet gar kein Krieg war, sondern ein Konflikt, da es nie eine Kriegserklärung gegeben hat. Ab 1965 gab es einen systematischen Luftkrieg der USA gegen Nordvietnam, im Süden waren US-Bodentruppen eingesetzt.
Obwohl die USA weit überlegen sind, eskaliert der Krieg bis 1968. Auf der Seite der Viet Cong (Befreiungsbewegung) kämpfen ca. 230.000 Partisanen und knapp 50.000 Mitglieder der offiziellen nordvietnamesischen Streitkräfte. Ihnen gegenüber stehen ca. 550.000 Amerikaner, ca. genauso viele Südvietnamesen, 50.000 Südkoreaner und andere Verbündete wie Australien und Neuseeland.
Den Viet Cong gelang im Januar 1968 ein politsch wichtiger Sieg: Teile Saigons und weiterer Städte wurden eingenommen und die gut gesicherte US-Botschaft in Saigon wird angegriffen. Die USA erkennt, dass die Lage nicht so unter Kontrolle war, wie ursprünglich angenommen. Die öffentliche Meinung in den USA war für den krieg, schwenkte allerdings um, als die tatsächlichen Kriegsgreuel, Massaker und Napalm-Opfer durch freie Presseberichte und Bildreportagen für alle sichtbar wurden.
1969 beschließen die USA folglich die Vietnamisierung des Krieges und den Abzug ihrer Truppen. Allerdings dauern die Bombardierungen und Luftangriffe, speziell die Nutzung von Entlaubungsmitteln bis 1973 an.
Heute wird gesagt das die USA den Krieg vor allem im eigenen Land verloren hatten, da zuletzt selbst hochdekorierte Soldaten gegen den Krieg waren.
Ho Chi Minh stirbt am 3. September 1969 und Le Duc Tho wird zum Nachfolger ernannt. Im Januar 1973 vereinbaren Kissinger und Le Duc Tho einen Waffenstillstand und somit endete die direkte Kriegsbeteiligung der USA, jedoch wurden weiterhin Waffen an Südvietnam geliefert.
Nordvietnam kämpft weiter gegen Südvietnam und die Volksbefreiungsarmee erzeilt einen Sieg nach dem anderen in Südvietnam.
1975 steht Saigon vor dem Fall, der Staatschef legt sein Amt nieder, die letzten US-Amerikaner werden evakuiert und am 30. April wird Saigon eingenommen - Südvietnam kapituliert bedingungslos, der Vietnamkrieg ist beendet.
Am 2. Juli 1976 werden Nord- und Südvietnam unter dem Namen Sozialistische Republik Vietnam wiedervereint.
Saigon wird in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt.
Die Wirtschaftslage in Vietnam
Vietnam verzeichnet seit 1986 eine Tendenz zur marktorientierten Wirtschaft. Es wurden mehrere Unternehmensformen anerkannt und es besteht eine Garantie für Produktionskapital und Eigentum. Die Privatisierung der Landwirtschaft wurde zum Erfolg für das Land. Die Landwirtschaft ist für Vietnam der wichtigste beschäftigungs- und gesellschaftspolitische Sektor. Trotz der Stellung an Platz 2 der Welt im Bereich Reisexport bestehen in der Industrie weiterhin Schwierigkeiten bei der Verlagerung des Schwerpunktes vom staatlichen auf den privaten Sektor. Bis Ende 2000 wurden nur ca. 400 der 6000 Staatsbetriebe privatisiert.
Neugegründete private Unternehmen konzentrieren sich mehr auf Handel, Kleingewerbe und auf die informelle Branche.
Der Entstehung einer leistungsfähigen Wirtschaft stehen Kapitalmangel, eine unterentwickelte Infrastruktur und unbefriedigende, rechtliche Rahmenbedingungen gegenüber. Die mangelhaften rechtlichen Rahmenbedingungen sind vor allem für potentielle ausländische Unternehmen ein Hinderungsgrund für Investitionen in Vietnam.
In den Hauptbereichen Tourismus, Transport, Industrie, Erdölförderung und Postwesen wurden bis Ende 1999 mehrere tausend ausländische Investitionsprojekte mit einer Kapitalsumme von mehr als 40 Milliarden US-Dollar genehmigt.
Vietnams aussenwirtschaftliche Basis wurde durch die Einstellung unentgeltlicher Hilfen der Sowjetunion und den Zusammenbruch der RGW zerstört. Dazu kam, dass die USA das Embargo wieder aufhoben und Vietnam somit weitgehend vom internationalen Kapital abgeschnitten war.
Die Umstellung Vietnams auf neue Aussenhandelspartner verlief erfreulich schnell, z.B. mit Japan, Hongkong, Südkorea, Taiwan, Singapur und EU-Staaten.
Die wichtigsten vietnamesischen Exportgüter: Reis, Rohöl, Kohle, Meeresfrüchte, Textilien, Kaffee, Tee, Pfeffer.
Die wichtigsten Importgüter des Landes: Kraftstoffe, andere Erdölprodukte, Stahl, Zucker, pharmazeutische Produkte, Maschinen, Fahrzeuge, Baumwollstoffe.